Federidentifikation Textilrestaurierung Lyko Stickerei Textilrestaurierung Lyko Federn Textilrestaurierung Lyko

Textilrestaurierung Anna-Maja Lyko

>>Meine Textilien in vertrauensvollen Händen<<


Textilrestaurierung Lyko

Archäologische organische Funde aus Textil und Leder restaurieren lassen

Inventarisierungsarbeiten an Textilfunden und Lederfunden. Textilrestaurierung Lyko. Domgrabung Köln.
Inventarisierungsarbeiten an Textilfunden und Lederfunden. Textilrestaurierung Lyko. Domgrabung Köln.

Sie möchten archäologische Funde wie einen organischen Bodenfund oder einen Grabfund aus Textil, Leder oder Federn, Fell, Menschenhaar, Pflanzenteilen, Metall- und Glasbestandteilen (z.B. Perlen, Metallstickerei) sowie Knochen von der Grabung oder aus der Sammlung für die Zukunft erhalten, konservieren und /oder restaurieren lassen?
Sie suchen für die Erhaltung schonende Verfahren und Materialien zur Pflege und langfristigen Erhaltung? Mittels einer der Restaurierungsethik folgenden, behutsamen und geschickt umgesetzten Konservierung und / oder Restaurierung geben Sie Ihr Original bei Textilrestaurierung Lyko in fachgerechte Hände von auf archäologische Funde spezialisierten Restauratoren.



Archäologische Textilien und organische Funde – erfordern meist frühzeitige Betreuung

Köln, Domgrabung, Pontifikalhandschuh, Handrücken, linke Hand, Vorzustand, Detail der Metallstickerei, Foto: ©Jennifer Rumbach. Archäologischer Textilfund, ©Textilrestaurierung Lyko
Köln, Domgrabung, Pontifikalhandschuh, Handrücken,
linke Hand, Vorzustand, Detail der Metallstickerei,
Foto: ©Jennifer Rumbach. Archäologischer Textilfund,
©Textilrestaurierung Lyko

Archäologische Textilien gehören zu den organischen Funden, dazu zählen proteinhaltige Textilien wie Wolle von beispielsweise Schafen, Alpakas und Lamas sowie Menschenhaar, Seide, aber auch Leder, Fell und Federn. Zu den pflanzlichen Textilfasern zählen z.B. Leinen, Baumwolle, Hanf und Kapok. An Textilien und organischen Funden werden häufig Bekleidungsreste und Grabbeigaben wie beispielsweise Kleider, Hemden, Kopfbedeckungen, Gürtel und Taschen geborgen. Hinzu kommen Menschenhaar, Bestandteile von Leder wie Lederschuhe, Ledergürtel etc. und Holzreste und Pflanzenteile. Federn sind bei Grabungen in Europa eher selten anzutreffen, diese finden sich aber gelegentlich bei Ausgrabungen in Südamerika und Ozeanien.
Textilien sind bei Grabungen häufig eine Seltenheit, äußerst emfpindlich und damit besonders kostbar für die Erforschung und zum Erhalt fassbarer Geschichte. Die Erhaltung ist abhängig von der Zusammensetzung des Bodens und den bisherigen Erhaltungsbedingungen. Textilien wurden aufgrund erschwerter Erhaltungsbedingungen früher häufig übersehen oder konnten nicht rechtzeitig für die Nachwelt gesichert werden. Die Möglichkeiten haben sich durch die fortgeschrittene Forschung geändert, das Augenmerk wird heutzutage neben der Grabung nach anorganischen Funden auch auf die Grabung von Textilien gerichtet. Die fachgerechte Grabung erfolgt durch die Bodendenkmalpflege der Städte, Kirchen und Länder, die bei Ausgrabung die entsprechenden Fachleute zurate ziehen. Textilien und allgemein organische Funde erfordern frühzeitige Betreuung für die langfristige Erhaltung, aber auch eine langfristige Beobachtung und Betreuung des Erhaltungszustandes, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten, ehe die meist ohnehin sehr fragilen Fundstücke doch noch zerfallen.

Fundsituation – Konservierende Erhaltungsbedingungen von archäologischen Textilien und organischen Funden

In der Fundsituation bei der Grabung können unterschiedliche Erhaltungsbedingungen bei der Auffindung von organischen Funden wie archäologischen Textilien vorliegen. Deren Bergung ist daher je nach vorgefundener Situation mit Gefahren und speziellen Anforderungen verbunden, große Vorsicht und fachmännisches Handeln nötig. Hier kann es nötig werden, einen Restaurator gleich von Beginn an, hinzuzuziehen.

Erhaltung im Boden – Bodenfunde

Im Boden finden sich für Textilien nur selten geeignete Bedingungen zur natürlichen Konservierung. Im Boden finden natürliche Zersetzungsprozesse organischer Bestandteile statt durch Insekten, Bakterien und Pilze, die nur unter bestimmten Bedingungen verhindert werden können. Bei proteinhaltigen Materialien wie Wolle, Seide, Leder, Fell und Federn muss ein leicht saurer pH-Wert im Boden vorliegen. Pflanzliche Fasern in Textilien wie Baumwolle, Leinen und Hanf erfordern ein basisches bis eher neutrales Milieu im Boden, um zu überdauern. Die Erhaltung wird durch Sauerstoffentzug begünstigt. Im Boden erhalten sich Textilien und organische Bestandteile daher häufig nur in direkter Lage von Mineralsalzen, Metallgegenständen und deren Metallkorrosionsprodukten (Metallsalze), die Textilien in ihrem Gerüst abbilden. Gut erhalten sind organische Bodenfunde häufig auch in Abfall- und Latrinengruben (Siedlungsfunde).

Erhaltung im Moor – Moorfunde

Durch Luftabschluss, durch Gerbstoffe und bei leicht saurem pH-Wert des Moores können sich proteinhaltige Textilien, Leder, Fell und Federn erhalten. Es handelt sich um sogenannte Moorfunde, oft in Nähe oder im Zusammenhang mit Moorleichen, wie z.B. beim Kind von Windeby.

Erhaltung unter extremer Trockenheit (Mumifkation) – Wüstenfunde

Besondere Bedingungen bestehen für organische Funde wie Textilien bei konstanter sehr starker Trockenheit und unter Lichtabschluss z.B. im Wüstenboden, sogenannten Wüstenfunden, z.B. aus Gräbern im Boden, wie beispielsweise in Peru, Ägypten oder Syrien, oder in Grabhöhlen oder in Felsengräber wie beispielsweise aus der Mongolei. Hier können die Funde auf natürliche Weise mumifiziert sein.

Erhaltung durch Konservierungsmittel – Mumifizierung, Mumifikation

Durch Salz oder andere Konservierungsmittel wie dies z.B. bei Mumien aus Gräbern vorliegen (künstliche Mumifizierung) kann z.B. aus Peru oder Ägypten oder bei organischen Funden aus Salzbergwerken oder salzhaltigen Umgebungen sind die nötigen Bedingungen zur Erhaltung gegeben.

Erhaltung unter Luft- und Lichtabschluss und bei kühlen Temperaturen in Gräbern – Grabfunde

Bei frühen Ausgrabungen beobachteten die Ausgräber den schnellen Verlust von Farben und den Zerfall einiger Grabtextilien zu Staub, da sie bei Graböffnung die Umgebungsbedingungen änderten. Grabfunde können aus beispielsweise Kirchen in Krypten und Gruften, in römischen Grabanlagen und Grabkammern aus weiteren Kontexten stammen. Funde in Stein-, Metall- oder Holzsärgen weisen häufig noch Textilfunde, Fell- und Lederfunde auf, da hier meist Sauerstoff und Licht entzogen waren und eher kühle Temperaturen herrschen. Das Wachstum der Mikroorganismen und deren Zersetzungsprozesse sind unter diesen Bedingungen gehemmt. Auch gibt es sogenannte Baumsarg-Bestattungen unter bronzezeitlichen Grabhügeln wie beim Grab des Mädchens von Egtved, Dänemark. Hier herrschen Luft- und Lichtabschluss, kühle Temperaturen, ein feuchtes Milieu und Gerbstoffe wirken ein, weshalb sich hier organisches Material gut erhalten hat. Grabtextilien und Leder aus Gräbern können sich aber auch in kühlen Temperaturen, unter Lichtabschluss und eher trockener Luftzirkulation in belüfteten Grabstätten erhalten, hier findet eine Art Mumifikation statt. Grabfunde finden sich vor allem in Kirchen, bekannte Beispiele sind die reichen Frankengräber aus dem Kölner Dom, die mittelalterlichen Gräber aus dem Dom zu Speyer und beispielsweise aus dem Dom zu Magdeburg.

Erhaltung im Eis – Gefriertrocknung, Eismumien

Unter dem Eis von Gletschern können sich Textilien, Leder und andere organische Bestandteile durch die natürliche Gefriertrocknung gut erhalten. Ein bekanntes Beispiel ist Ötzi, Leiche aus dem Eis. Die Leiche muss bis heute gekühlt werden, um sie für die Zukunft zu erhalten.

Erhaltung unter Wasser

In der Unterwasserarchäologie finden Archäologen bei Tauchgängen vor allem erhaltenes organisches Material wie Holz, Gräser, Textilien wie Leinen und Hanf. Aufgrund des meist neutralen pH-Wertes des Wassers bleiben selten proteinhaltige Materialien wie Leder, Knochen, Fell, Wolle und Federn erhalten. Bekannte Beispiele finden sich u.A. am Bodensee bei Funden aus Pfahlbauten-Siedlungen der Jungsteinzeit.

Die fachgerechte und frühzeitige Betreuung der Textil- und Lederfunde und weiterer organischer Funde, ist Voraussetzung für die langfristige Erhaltung.

Restaurierung, Pflege und Erhaltung Ihres archäologischen organischen Fundes aus Textil, Leder, etc.

Starke Verschmutzungen die sich über Jahrhunderte oder Jahrtausende auf den Originalen befinden, Krusten, Anhaftungen, Staub, Verfleckungen, Insektenrückstände und Verfärbungen haben sich in den Texilien, Leder, Fell, Federn oder Pflanzenteilen abgesetzt. Farben können durch Einwirkung des Bodens, Metallanhaftungen oder anderen Einflüssen verändert oder durch Lichteinflüsse nachträglich verblichen und verbräunt sein. Bei proteinhaltigne Materialien wie Federn, Fell, Wolle und Leder ist ein Insektenbefall möglich, z.B. durch Motten- oder Käferfraß, aber auch durch Grabinsekten. Ausgehend von der Nutzung und der Lagerung im Boden oder im Grab, haben sich mit der Zeit mechanische Beschädigungen wie Risse, Fehlstellen, Knicke, Verformungen gebildet. Je nach Zusammensetzung des Bodens und des Zersetzungsgrades durch die Mikroorganismen, können sehr stark abgebaute fragile Reste erhalten sein. Solchen Schäden wirkt die fachgerechte Pflege, Reinigung und Konservierung von archäologischen Funden durch ausgebildete Restauratoren mittels einer genau durchdachten Restaurierung und Konservierung gezielt und nachhaltig entgegen, sodass Ihr archäologischer Fund für die Zukunft erhalten bleibt.

In erster Linie ist die fachgerechte Dokumentation des organischen Fundes durch den Restaurator nötig. Dazu gehört die Bestimmung der Materialien und Techniken, der Verarbeitung und des bisherigen Ist-Zustandes, ehe ein gut durchdachtes Restaurierungs- und oder Konservierungskonzept und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden können. Bei den Maßnahmen steht meist eine Konservierung vor der Restaurierung im Vordergund. Der Ist-Zustand, die Authentizität des Originals soll mit seinen historischen Spuren erhalten werden. Hier gilt der Grundsatz „so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig“. Wenn eine Restaurierung zur Lesbarkeit des Originals entscheidend beitrangen kann, empfehlen wir auch eine Restaurierung. Präventive Konservierungsmaßnahmen nehmen in der Erhaltung von archäologischen Funden einen sehr hohen Stellenwert ein, es ist daher sehr empfehlenswert eine kontinuierliche Betreuung der Funde vornehmen zu lassen, um den Bestand langfristig zu sichern.

Sie erhalten bei uns hierfür abhängig von Ihrem Original:

  • Vorausgehende Schadenserfassung an Ihrem archäologischen organischen Fund aus Textil, Leder etc. (Bodenfund, Grabfund etc) zur Ermittlung des Erhaltungszustandes und des Schädigungsgrades
  • Untersuchung der Materialien, Techniken und der Verarbeitung zur Bestands- und Befundsicherung
  • Bei Bedarf Erstellung von Zeichnungen zu Aufbau und Techniken
  • Bei Bedarf Unterstützung bei der Bergung Ihres Fundes
  • Objektschonende Reinigung nach konservatorischen Standards, auch an materialkombinierten Objekten z.B. mit Metallen
  • Sicherung der Materialstrukturen an Textil, Leder, Federn, Fell, Menschenhaar, Pflanzenteilen, Metallstickereien, Metall- und Glasbestandteilen, Knochen
  • Erfahrungen im Umgang mit Schimmelpilzen und Pestiziden an Kulturgut
  • Bei Bedarf Herstellung einer Präsentations- und Lagerungslösung
  • Objektgerechte Verpackung für Transport und Lagerung
  • Empfehlungen für den weiteren Erhalt
  • Betreuung der archäologischen Funde im Rahmen der präventiven Konservierung

Unsere Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten erfolgen für unsere Kunden unter Einhaltung der ethischen Grundsätze der Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften und der Denkmalpflege. Sie erhalten geeignete Verfahren zur Erhaltung Ihres archäologischen Fundes, die wir im Vorfeld an Ihrem Original und unter Berücksichtigung Ihrer Wünsche und Vorgaben aus der Denkmalpflege ermitteln. Für Fragen aller Art stehen wir Ihnen gerne zur Seite.

Kontaktieren Sie uns gerne für Ihre Fragen oder Wünsche und für ein Angebot zur Konservierung und /oder Restaurierung Ihres archäologischen organischen Fundes aus Textil, Leder, Fell etc.
Bitte schicken Sie ein aussagekräftiges Foto des Originals per Mail zu.
Bitte geben Sie unbedingt Ihre Adresse und Kontaktdaten an. 


Arbeitsbeispiel zum Ergebnis der Untersuchungen und der Restaurierung eines Handschuhpaares aus einem Grab des Kölner Domes

 Köln, Domgrabung, Pontifikalhandschuh, Handrücken, linke Hand,  Vorzustand, Detail der Metallstickerei, Foto: Jennifer Rumbach. / Ergänzung und grafische Gestaltung: Anna-Maja Lyko. Archäologischer Textilfund, Schema: Textilrestaurierung Lyko Textilrestaurierung Lyko
Köln, Domgrabung, Pontifikalhandschuh, Handrücken, linke Hand, Vorzustand, Detail der Metallstickerei, Foto: ©Jennifer Rumbach. / Ergänzung und grafische Gestaltung: Anna-Maja Lyko. Archäologischer Textilfund, ©Textilrestaurierung Lyko
Köln, Domgrabung, Pontifikalhandschuh, Handrücken, linke Hand, Endzustand. Foto: Jennifer Rumbach.
Archäologischer Textilfund, Textilrestaurierung Lyko
Köln, Domgrabung, Pontifikalhandschuh, Handrücken, linke Hand, Endzustand. Foto: ©Jennifer Rumbach.
Archäologischer Textilfund, ©Textilrestaurierung Lyko

Arbeitsbeispiel zum Ergebnis der Restaurierung eines Wüstenfundes

Peruanisches Netzgewebe aus einem Wüstengrab, vor der Restaurierung.  Foto: ©Anna-Maja Lyko / Deutsches Textilmuseum Krefeld, Privatbesitz.
Peruanisches Netzgewebe aus einem Wüstengrab, vor der Restaurierung. Foto: ©Anna-Maja Lyko / Deutsches Textilmuseum Krefeld, Privatbesitz.
eruanisches Netzgewebe aus einem Wüstengrab, nach der Restaurierung.  Foto: ©Anna-Maja Lyko / Deutsches Textilmuseum Krefeld, Privatbesitz.
Peruanisches Netzgewebe aus einem Wüstengrab, nach der Restaurierung. Foto: ©Anna-Maja Lyko / Deutsches Textilmuseum Krefeld, Privatbesitz.

Auswahl unserer Projekte zu Textilfunden und Lederfunden

Ausstellungen: „Ausgegraben – Archäologische Schätze aus dem Kölner Dom“ in der Domschatzkammer des Kölner Doms, ab 15.12.2023.

Anna-Maja Lyko: Restaurierung eines Handschuhpaares aus einem frühbarocken Bischofsgrab im Kölner Dom.
In: Kölner Domblatt. Jahrbuch des Zentral-Dombau-Vereins. Hrsg. Peter Füssenich und Klaus Hardering. Nr. 80, 2015, S. 228-238.

2020 Bericht zu Inventarisationsarbeiten im Dombaubericht Köln (S. 54) auf der Webseite des Zentral-Dombau-Vereins.

2017 Bericht zu Inventarisierungsarbeiten im Dombaubericht Köln (S. 56) auf der Webseite des Zentral-Dombau-Vereins.

2016 Bericht zu Textilfunden im Dombaubericht Köln (S. 220-222) auf der Webseite des Zentral-Dombau-Vereins.


Anna-Maja Lyko
Textilrestauratorin M.A.
Höninger Weg 120
D-50969 Köln
Nordrhein-Westfalen

( © Alle Rechte vorbehalten, all rights reserved)