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Textilrestaurierung Anna-Maja Lyko

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Textilrestaurierung Lyko

Federn und Federschmuck reinigen, pflegen, restaurieren lassen

Federn an einem Federmantel. Foto: ©Textilrestaurierung Lyko
Federn an einem Federmantel. Foto: ©Textilrestaurierung Lyko

Sie möchten Federn, ein Federobjekt wie Federschmuck, einen Federhut, Kopfputz von Uniformen, Federkunst, einen Federumhang oder z.B. Feder-Mode für die Zukunft erhalten, konservieren und restaurieren lassen?
Sie suchen für die prächtigen Federn schonende Verfahren und Materialien zur Pflege und langfristigen Erhaltung? Mittels einer der Restaurierungsethik folgenden, behutsamen und geschickt umgesetzten Konservierung und / oder Restaurierung geben Sie Ihr Original bei Textilrestaurierung Lyko in fachgerechte Hände.



Federn – Herkunft, Bestandteile und Funktion

Federn sind Bestandteil einer Vielzahl von Objekten, als Kultobjekte, in der Kunst, als Teil von Uniformen und in der Mode verarbeitet, sowohl im heimischen als auch im exotischen Kontext.
Federn stammen von Vögeln. Sie bilden das außen am Vogel sichtbare Gefieder. Die Federn sind direkt mit der äußeren Hautschicht des Vogels verbunden und dienen dem Vogel als Wetterschutz gegen Kälte und Regen und die Farben zur Tarnung und zur Kommunikation. Das geringe Gewicht der Federn unterstützt bei der Fähigkeit vieler Vogelarten zu fliegen. Federn bestehen aus Keratin, einem Protein, und sind aufgebaut aus einer sogenannten Federfahne und einem Federkiel bzw. Federschaft. Entlang des Federschaftes verzweigen sich sogenannte Federäste von denen sich wiederum Bogen- und Hakenstrahlen abzweigen und die sogenannte Federfahne bilden.
Es gibt die sogenannten Konturfedern, die besonders festen und stabilen äußeren Federn, z.B. die des Schwanzes, der Flügel und die Deckfedern des Rumpfes. Diese unterstützen den Flug und schützen durch ihre wasserabweisende Struktur vor Nässe. Unter den Deckfedern befinden sich die weicheren Daunen, die am Vogelkörper Wärme erzeugen und ihn vor Kälte schützen. Diese Federn zeichnen sich durch ihre weiche Oberfläche aus und bilden keine zusammenhängende Federfahne. Die Bogen- und Hakenstrahlen greifen nicht ineinander und es bleibt ein Flaum dieser Federn.
Federn finden sich an heimischen und exotischen flugfähiger und flugunfähiger Vogelarten vor.
Zu den flugunfähigen Vogelarten zählen zum Beispiel Pinguine, der neuseeländische Kiwi und der Kākāpō, der Strauß und der ausgestorbene neuseeländische Moa. Bei einigen flugunfähigen Vögeln ist das Tauchen und Schwimmen stärker ausgeprägt als das Fliegen oder aber ihr Gewicht zu groß um zu fliegen oder aber sie besitzen auf ihren heimischen Inseln wenige natürliche Feinde vor denen sie sich durch Verstecken schützen können.
Federn können unterschiedlich gefärbt und gemustert sein. Es gibt die sogenannte Federzeichnung, eine natürliche Musterung, die durch Pigmentfarben z.B. zur Tarnung gebildet ist. Auf natürliche Weise durchgehend gefärbte Federn sind häufig erzeugt durch eine Strukturfarbe, die rein durch die Lichtbrechung entsteht, diese Federn zeichnen sich durch ihr Schillern und den Wechsel von Farben aus.
Nachträglich können Federn durch spätere Verarbeitung bemalt oder gefärbt werden.
Um die Federn zu verarbeiten, können bei einigen Vogelarten vom Vogel gelöste Federn eingesammelt werden, wie z.B. beim Pfau. Andere Vögel wurden / werden gerupft und / oder für die Verwendung von ganzen Vogelbälgen und teilweise zum Verzehr getötet.
In einigen indigenen Kulturen wie zum Beispiel bei den Maori in Neuseeland, den Hawaianern und nordamerikanischen Kulturen sind Federn heilig und gelten als Verbindung zu den Verstorbenen.
Federn werden über kulturelle Grenzen hinweg als Statussymbol verwendet und verleihen den Dingen ein extravagantes besonderes Aussehen.
Wir beraten Sie gerne zu Ihrem Federobjekt und stellen bei Bedarf fest, welche Techniken und Materialien Ihr Original aufweist.

Welche Federobjekte gibt es und welche können restauriert werden?

Alle erhaltentswerten Federobjekte können bei uns gepflegt, restauriert, konserviert und für die Zukunft erhalten werden.
Es gibt eine Vielzahl an Federobjekten aus den Bereichen Mode und Bekleidung wie auch aus dem etnografischen und künstlerischen Kontext, z.B. mit Federn versehene Federmäntel, Federumhänge und Federtuniken, Kragenbesätze sowie Hutschmuck, Federhüte und Kopfbedeckungen und Kopfschmuck, sowie Federfächer und Masken.

Federmode – Federhüte, Federkleider, Federboas, Fächer

Federn fanden in Europa Einzug in die Mode von extravaganten Hüten und Haarschmuck. Zunächst waren Federn dem Adel vorbehalten und Bestandteil der aufwändig gestalteten Rokoko-Hüte. Hinzu kamen Federschirme, Fächer und Kragenbesätze. Die Kunst des Federmachens, bewiesen die sogenannten pariser ‚Plumassiers‘ ab dem 17. und 18. Jahrhundert, deren Handwerk in einer Zunft geregelt war. Ende des 19. Jahrhunderts war die Federmode infolge der Industrialsierung auf ihrem Höhepunnkt angekommen, es waren Hüte geschmückt mit einheimischen und exotischen Federarten und der feinen Gesellschaft zugänglich. Die Federhüte hielten Einzug in die Pariser Haut Couture. Bald waren einige Vogelarten vor dem aussterben bedroht und ausgerottet, Import und Verwendung von exotischen Vogelfedern wurden verboten, sodass mehr einheimische Federn genutzt wurden und auch hier ein Artenschutz eingeführt wurde. Die pompösen Federhüte waren ab dem 1. Weltkrieg nicht mehr modern und es änderte sich die Mode. Weiterhin waren Federn sehr beliebt, dies zeigt sich in der Kleider- und Hutmode der 1920er-Jahre. Charakteristisch sind Federboas, Federmuffs, Federfächer und mit Federn besetzte Kleider und Hüte. Federn sind zudem vertreten in Film- und Theaterkostümen. Die Feder-Mode ebbte zunehmend ab. Schuhe mit extravagantem Federschmuck sind beispielsweise designed durch Roger Vivier ab den 1960ern und Bruno Frisoni ab den 2000ern, als Federn erneut modern wurden. In den 1960ern bis ca. Anfang der 1980er und nach 2010 folgten auch mit Federn ausgestattete und vollständig besetzte Kleider in Mode und Design, z.B. für Yves Saint Laurent und Dior. Hier handelt es sich um einheimische Vogelfedern wie Hühnerfedern oder auch um künstliche Federn.

Ethnografische Federobjekte – Federkronen, Hauben, Federmäntel und Tanzkostüme

Aus dem etnografischen Kontext stammen farbenfrohe Federkronen und Federbinden von indigenen Völkern aus Mittel- und Südamerika, z.B. den Mundiruku aus Brasilien, den Maya und den Azteken von Federn einheimischer Arten. Berühmt ist die prächtige Federkrone Moctezumas ‚Penacho‘ von den Azteken aus dem alten Mexiko). Indigene Völker trugen Federschmuck und Kopfschmuck bzw. Federhauben, Federbesätze und Tanzkostüme aller Art aus den Amerikas, Afrika und Papua Neuginea. Berühmt und außergewöhnlich sind die Federumhänge aus Ozeanien wie besonders aus Neuseeland (kākāhu bzw. kahu huruhuru) und Hawai (ahu ula) die den Adligen und Königen vorbehalten sind und denen eine spirituelle Bedeutung zukommt sowie den Federumhängen aus Südamerika wie Peru und Brasilien. Federn waren ebenso Schmuck von Federschilden, Körben etc.

Federkunst

Hinzu zählen auch Kunstwerke aus Federn, die sogenannte Federkunst, Vogelplastiken, Federbilder, Federmosaike, Schmuckblumen und moderne Objekte mit Federn.

Wanddekorationen

Berühmt sind Wanddekorationen aus Federn (z.B. Wandbespannungen und Wandbehänge), beispielsweise das einzigartige Federzimmer Augusts des Starken aus dem 18. Jahrhundert, dem ehemaligen Kurfürsten von Sachsen.

Feder-Kopfputz bei Uniformen

Besonders im historischen Kontext von Uniformen erfolgte die Verzierung von Kopfbedeckungen mit Federn. Der sogenannte Stutz ist ein Federbusch, charakteristisch für Ende des 18. und 19. Jahrhunderts, wie für Helme, Dreispitz, Kaskett und Tschako bei historischen Uniform-Kopfbedeckungen.

Vogelarten – Verwendung der Federn in der Mode und im ethnografischen Kontext

In der Mode waren Exotenfedern lange Luxusgut, z.B. die Federn vom..

Paradiesvogel

Exotenfedern vom Paradiesvogel aus Papua Neuginea kamen ab Anfang des 16. Jahrhunderts nach Europa und ab Mitte des 16. Jahrhunderts an den europäischen Hof. Erst im Zuge der Industrialisierung verbreitete sich dieses Luxusgut auf modischen pompösen Federhüten der Damen der Oberschicht ab Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA und Europa. Frauen der Arbeiterschicht leisteten sich die günstigeren Imitate, die aus heimischen Vogelfedern hergestellt waren.

Pfau

Pfauenfedern vom Pfau kamen ursprünglich aus Indien und Sri Lanka, heute auch aus Europa. Pfauenfedern wurden nach 1900 in Fächern und Handtaschen verarbeitet, in den 1920ern gerne in Stirnbändern und Hüten zu den Charlestonkleidern getragen.

Silberreiher

Federn vom weißen Silberreiher, heimisch z.B. in Eurasien, fanden Verwendung in der sogenannten ‚Aigrette‘, ein Kopfschmuck des Empire bei Hofe und später in den 1910ern und den 1920er Jahre.

Strauß

Straußenfedern waren im Mittelalter Aufputz von Ritterhüten, im 16. Jahrhundert in Fächern verarbeitet und im 18. Jahrhundert im Rokoko als Hut- und Haarschmuck nach Einführung durch die französische Königin Marie-Antoniette in Mode. Im 19. Jahrhundert waren Straußenfedern teil der opulenten Hüte.

Schwan

Heimische Schwanenfedern waren zunächst nur dem Adel und den Königshäusern vorbehalten. Eine Seltenheit ist Schwanenfell, hier sind Schwanendaunen wie ein Fell verarbeitet, z.B. Schwanenboen oder ein Schwanenfellmantel wie ihn Marlene Dietrich 1960 bei einem öffentlichen Auftritt trug.

Huhn

Federn vom Haushuhn waren meist eine günstige Alternative zu den Federn des Adels. Sie waren vor allem im Aufputz von Hüten des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt. Hühnerfedern werden bis heute zur Herstellung von Imitaten verwendet, dazu entsprechend gefärbt.

Neuseeländische Vogelarten – Tui, Kaka, Kiwi etc.

In Neuseeland wurden für die sogenannten Federmäntel der Indigene Federn einheimischer Arten verwendet, wie dem Kiwi, Kakapo, Tui und dem Kaka. Erst mit den Einflüssen der Europäer kamen Federn von weiteren Vogelarten hinzu.        
In Südamerika wurden für Kopfschmuck der indigenen Gruppen Federn einheimischer Arten verwendet wie z.B. Tukan und Ara.

Südamerikanische Vogelarten – Tukan, Ara etc.

Wie sich hier zeigt, ist die Verwendung von Federn in den verschiedensten Objekten als prächtiges Luxusgut vielfältig möglich.

Auch trotz unterschiedlicher Erhaltungszustände lassen sich Federn restaurieren, pflegen und reinigen und damit für die Zukunft nachhaltig bewahren.

Wert eines Federobjektes

Ein besonders wertvolles Federobjekt ist erkennbar anhand seiner reichen Materialien, Techniken und durch die Ausschmückung mit wertvollen Verzierungen, Motiven und Mustern, sowie durch eine aufwändige Verarbeitung, den spezifischen Seltenheitswert und historischen Kontext. Dadurch ist Ihr Original von hohem Wert. Ebenso wichtig ist der emotionale ideelle Wert, den Sie mit Ihrem Original aus Federn verbinden. Vor diesem Hintergrund sind Federn sehr erhaltenswert, gepflegt, konserviert und restauriert zu werden.

Restaurierung, Pflege und Erhaltung Ihres Federobjektes

Verschmutzungen der Jahrzehnte oder Jahrhunderte wie Staub, Flecke, Insektenrückstände und Verfärbungen haben sich in den Federn abgesetzt. Farben können durch Lichteinflüsse verblichen sein. Bei Federn ist ein Insektenbefall sehr wahrscheinlich solange keine Pestizide zum Einsatz kamen, z.B. durch Motten- oder Käferfraß. Ausgehend von der Nutzung haben sich mit der Zeit mechanische Beschädigungen wie beschädigte Federfahnen, geknickte Schäfte, gelöste Federn aus dem Verbund, offene Nähte sowie Verzüge oder Knicke gebildet. Solchen Schäden wirkt die fachgerechte Pflege, Reinigung und Konservierung von Federn durch ausgebildete Restauratoren mittels einer genau durchdachten Restaurierung und Konservierung gezielt und nachhaltig entgegen, sodass Ihr Federobjekt für die Zukunft erhalten bleibt.

Sie erhalten bei uns hierfür abhängig von Ihrem Original:

  • Vorausgehende Schadenserfassung an Ihrem Federobjekt zur Ermittlung des Erhaltungszustandes und des Beschädigungsgrades
  • Objektschonende Reinigung nach konservatorischen Standards zur Pflege der Federn und weiteren Bestandteilen
  • Wiederherstellung der Federfahnenstruktur
  • Fixierung gelöster Federn im Verbund in den vorgefundenen historischen Techniken
  • Sicherung der Materialstrukturen incl. der Federn
  • Bei Bedarf Herstellung einer Präsentations- und Lagerungslösung
  • Objektgerechte Verpackung für Transport und Lagerung
  • Empfehlungen für den weiteren Erhalt

Unsere Restaurierungsarbeiten erfolgen für unsere Kunden unter Einhaltung der ethischen Grundsätze der Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften. Sie erhalten geeignete Verfahren zur Erhaltung Ihres Federobjektes, die wir im Vorfeld an Ihrem Original unter Berücksichtigung Ihrer Wünsche ermitteln. Für Fragen aller Art stehen wir Ihnen gerne zur Seite.

Sie haben Fragen, möchten weitere Informationen erhalten? Kontaktieren Sie uns jetzt unverbindlich!

Bitte schicken Sie ein aussagekräftiges Foto des Originals per Mail zu.
Bitte geben Sie unbedingt Ihre Adresse und Kontaktdaten an. 


Anna-Maja Lyko
Textilrestauratorin M.A.
Höninger Weg 120
D-50969 Köln
Nordrhein-Westfalen

Arbeitsbeispiel zum Ergebnis der Restaurierung einer Federkrone aus Guayana

Anna-Maja Lyko: Restaurierung einer Federkrone aus Guayana. In: Mannheimer Geschichtsblätter. Hrsg. Hermann Wiegand et al. Nr. 30, 2015, S. 129-134.

Arbeitsbeispiel Rekonstruktion Federarbeiten eines hawaianischen Federmantels

Rekonstruktion der verwendeten historischen Techniken eines hawaianischen Federmantels (ahu ula) in einem Probestück mit Federn. Im Hintergrund befindet sich das Original. Te Papa Tongarewa, Neuseeland, Foto: ©Norman Heke. Textilrestaurierung Lyko
Rekonstruktion der verwendeten historischen Techniken eines hawaianischen Federmantels (ahu ula) in einem Probestück mit Federn. Im Hintergrund befindet sich das Original. Te Papa Tongarewa, Neuseeland, Foto: ©Norman Heke. Textilrestaurierung Lyko

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